MITTELSTUFENTHEATER
„Lass es raus“ – dieses Motto findet sich vielfach im Theater wieder. Egal ob große Emotionen, der eigene Charakter oder einfach der Wunsch, mal in eine ganz andere, verrückte Figur zu schlüpfen. Dieses Jahr ist uns vor allem dies gelungen: überzogene und abgefahrene Figuren, die in allerlei Tohuwabohu und mit ganz großen Gefühlen über die Bühne wuseln. In einer düsteren Zukunft, in der Fleisch zur Mangelware geworden ist, stehen sich zwei Lager gegenüber: die fanatischen Veggies mit ihrem Anführer Renard und der




Lana Marie Krombach
herrische Metzger Clapet mit seiner Geliebten und seinen dubiosen Paketboten. Die Bewohner eines Mietshauses – darunter eine ehemalige Opernsängerin, eine scharfsinnige Wissenschaftlerin und Clapets Geliebte Mademoiselle Plusse – müssen sich anderweitig versorgen. Der Besitzer dieses Hauses, Clapet, hat einen Plan: Ein neuer „Hausmeister“ soll helfen, den Hunger zu stillen. Doch es kommt anders. Clapets Tochter Julie verliebt sich ausgerechnet in den neuen Hausmeister Luison – ein bodenständiges Paar im Kontrast zu all den überspitzten und kämpfenden Figuren. Da Luison in Gefahr schwebt, plant Julie mit den Veggies eine Rettungsaktion. Doch der Plan läuft schief: Statt Luison wird Mademoiselle Plusse entführt und in die Kanalisation gebracht. Dort verliebt sie sich in Renard. Er behandelt sie respektvoll, zeigt ihr seine Welt unter der Erde und erzählt ihr von seinen Träumen. Plusse erkennt, wie schlecht sie von Clapet behandelt wurde, und verlässt ihn. Clapet begreift seinen Fehler und seinen Verlust und versucht, sie zurückzugewinnen. Doch es ist zu spät. Stattdessen appelliert er an Frieden und Freundschaft mit den Veggies. Am Ende finden Julie und Luison ihr Happy End – mit den Worten: „Was bleibt uns zum Schluss? – Unsere Träume.“ Diese Schmierenkomödie mit dem Titel „Belleville“ hat einen ganz eigenen Twist: starker Feminismus, Veränderungen durch die Liebe, Selbstreflektion und das was am wichtigsten ist neben all dem überspitzen: Die Träume. Viele Wochen lang voll mit turbulenten, aber unvergesslichen Proben hat das Mittelstufentheater gemeinsam mit Heidi Fleckenstein an ihrem Stück gearbeitet – an Wochenenden, Schultagen und in den Ferien. „Theater ist nicht nur die große Aufführung am Schluss – es ist ein gemeinsamer Prozess voller Hingabe, Arbeit, Spaß, Freude und kreativem Chaos. “Was uns in Erinnerung bleibt, sind die vielen gemeinsamen Wochen, um dieses Projekt auf die Beine zu stellen, und der Zusammenhalt, den wir jede Probensaison aufs Neue erleben dürfen. „Theater sind all die Menschen, die mit ihrer Individualität, ihrem Talent und ihrer Kreativität die Zuschauerverzaubern und für [ein paar] Stunden mitnehmen dürfen – auf eine Reise in ein kleines, ganz eigenes Universum: die Welt des Theaters und der Träume.“ -Alea Huste
THEATER UND FILM




Offiziell gehören wir nicht zu den P-Seminaren, können aber natürlich trotzdem nicht anders als mitzumischen: Es geht schließlich um Theater! Als Oberstufenkurs „Theater und Film (TuF)“ sind die meisten von uns schon alte Theaterhasen. Für viele begann die Reise bereits in der 5.Klasse mit einer fantasievollen Michael Ende Aufführung voller Farbe und Lebensfreude. In den darauffolgenden Jahren begannen wir dann, neue Formen des Darstellens zu entdecken und eigene Texte zu schreiben. Dieses Jahr haben wir unser Stück „Ich doch nicht", aus dem die
wunderschönen Fotos stammen, völlig selbstständig inszeniert. Auf den Theatertagen durften wir bereits 2022 unser Stück „Erinnere dich", eine Dystopie basierend auf dem Buch „Hüter der Erinnerung" und 2023 „Searching Momo" präsentieren. Vielleicht erinnert sich ja jemand an uns? Auch wenn es nicht ganz üblich ist, konnten sich letztes Jahr unsere zwei Junior-Theaterassistenten als Gäste in Amberg einschleusen, um fleißig zu spionieren. Wir freuen uns sehr dieses Jahr den P-Seminaren mit unseren Erfahrungen sowohl künstlerisch als auch organisatorisch zur Seite zu stehen! Vermutlich werdet ihr den ein oder andern von uns Gemüse schneidend, verwirrt umherlaufend oder als Moderator und Teil der Eröffnungsveranstaltung sehen... -Diana Larisch
Lana Marie Krombach

